Baustein 1: Warum Nachhaltigkeit? Vorschriften und Anforderungen
Willkommen in der Welt der Nachhaltigkeit. In dieser Artikelserie stellt Peikko vier Bausteine der Nachhaltigkeit vor, um den Bausektor umweltfreundlicher zu machen.
In diesem Artikel werden die zugrundeliegenden Faktoren vorgestellt, die die Unternehmen im Bausektor zu einer nachhaltigeren Arbeitsweise bewegen, und die wichtigsten Vorschriften und Normen der Branche präsentiert.
Kunden und Markt weisen den Weg
Unternehmen orientieren sich seit jeher am Gesetz von Angebot und Nachfrage. Erfolgreich ist, wer dem Kunden bietet, was er will. Noch erfolgreicher ist, wer das Bedürfnis des Kunden erkennt, bevor er es in Worte fassen kann. Die Forderung nach Umweltverträglichkeit gilt nicht nur für Baustofflieferanten oder Bauunternehmen, sondern neuerdings auch für Bauherren. Der CO2-Fußabdruck von Gebäuden, während ihres gesamten Lebenszyklus ist von ständigem Interesse, und die Umweltzertifizierung von Gebäuden bestimmt, inwieweit die Ziele eines niedrigen CO2-Fußabdrucks erreicht werden. Es lohnt sich, diese Zertifizierungen anzustreben, denn die Endnutzer von Gebäuden - sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen - sind heute zunehmend umweltbewusst und treffen ihre Entscheidungen unter Berücksichtigung von Umweltaspekten.
Die in einem Gebäude verwendeten Materialien spielen eine wichtige Rolle für die Umweltverträglichkeit des Gebäudes. Als Lieferant ist Peikko bestrebt, Emissionen zu reduzieren, sowohl in der eigenen Produktion als auch durch die Herstellung von Produkten und Lösungen, die den Kunden helfen, ihre Umweltziele zu erreichen. Zu diesen Lösungen gehören die Verwendung von recyceltem Stahl, die Optimierung des Materialeinsatzes in Hybridstrukturen und demontierbare Verbindungen nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft.
Seit 1965 weiß Peikko, wie wichtig es ist, seinen Kunden zuzuhören, und die meisten innovativen Lösungen, die Peikko entwickelt, entstehen aus einem konkreten Problem oder einer Herausforderung des Kunden. Diese Lösungen zielen darauf ab, die Probleme von heute und morgen zu lösen.
Gesetzgebung als Motor des Wandels
Betriebliche Verbesserungen allein reichen nicht aus, um die weltweiten Emissionsminderungsziele zur Bekämpfung des Klimawandels zu erreichen. Hier kommen Vorschriften und Gesetze ins Spiel.
Die Europäische Union setzt sich seit einigen Jahren für langfristige Umweltziele ein. Die Klimastrategie der EU heißt Green Deal - ein Paket von Maßnahmen, Initiativen und Kommunikationsaktivitäten, um den gesamten Markt in Richtung klimaneutrale Betriebe zu bewegen.
Der Stahl- und Bausektor, der für einen großen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Der EU-Fahrplan für das Lebenszykluskonzept von Gebäuden ist ein Instrument, um den Bausektor bis 2050 kohlenstoffneutral zu machen. Der Fahrplan ist ein strategisches Instrument, um alle Initiativen in der EU zu bündeln und sicherzustellen, dass sie in die gleiche Richtung gehen.
Innerhalb der EU wird Nachhaltigkeit im Bausektor auf Produkt- und Gebäudeebene betrachtet.
Beispiele auf Produktebene:
EU-Ökodesign - wie Produkte nachhaltiger gestaltet werden sollen. Dabei werden z.B. Energieeffizienz und Materialabfall berücksichtigt. Produkte, die dem Standard nicht entsprechen, werden auf dem Markt nicht akzeptiert.
Die EU-Bauprodukteverordnung (EU-BauPVO), Englisch Construction Products Regulation (CPR) - wie Unternehmen über ihre Produkte und deren Umweltverträglichkeit, Zertifikate etc. kommunizieren sollten. Die BauPVO legt harmonisierte Regeln für die Vermarktung von Bauprodukten in der EU fest.
Die Umweltproduktdeklaration, Englisch Environmental Produkt Declaration (EPD) - legt die Umweltleistung eines Produkts während seines gesamten Lebenszyklus offen. In vielen europäischen Projekten sind EPDs eine Standardanforderung für die verwendeten Produkte.
Beispiele auf Gebäudeebene:
EU-Taxonomie - Unternehmensprozesse und -aktivitäten werden nach ihrem Nachhaltigkeitsgrad klassifiziert. Die EU-Taxonomie definiert, was für jede Tätigkeit erforderlich ist, um umweltfreundlich oder nachhaltig zu sein.
Die Gebäuderichtline Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Energy Performance of Buildings Directive, EPBD) zielt darauf ab, die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden in der Europäischen Union unter Berücksichtigung der äußeren klimatischen und lokalen Bedingungen, der Anforderungen an das Innenraumklima und der Kosteneffizienz zu verbessern. Die EPBD betrachtet den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes aus der Kohlenstoffperspektive.
Die Energieeffizienzrichtlinie (Energy Efficiency Directive, EED) gibt den Mitgliedsstaaten ehrgeizige Ziele zur Senkung des Energieverbrauchs vor.
Neben den Maßnahmen innerhalb der EU wird auch auf Produkte und Materialien, die von außerhalb eingeführt werden, geachtet. Importierte Produkte müssen ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, was zur Entwicklung des CO2-Grenzausgleichssystems (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM) geführt hat. Er stellt sicher, dass die in die Europäische Union importierten Produkte und Materialien, mit denen aus der EU übereinstimmen und dass die Einfuhr von kohlenstoffhaltigem Stahl stark eingeschränkt wird. Dies wiederum veranlasst die Unternehmen in der EU, nachhaltigere Lieferanten zu finden.
Dank der Gesetzgebung ist der EU-Markt Vorreiter bei kohlenstoffarmem Stahl. Was in der EU getan wird, gibt auch anderen Märkten wie China und den USA Impulse - der Weltmarkt wird sich langsam verändern.
Die EU bietet ihren Mitgliedstaaten und Unternehmen im Handelsraum Anreize, um das tägliche Leben zu erleichtern und umweltbewusstes Handeln zu fördern. Diese Anreize sollen motivieren, ohne Zwang auszuüben und ermöglichen es auch kleinen Unternehmen, sich um die Umwelt zu bemühen.
Peikko erfüllt bereits die gängigsten Vorschriften im Bausektor und erfüllt die Anforderungen der Industrie, was als Grundlage für weitere Innovationen dient und eine kontinuierliche Entwicklung und Verbesserung ermöglicht. Peikko-Produkte und -Produktionsstätten verfügen standardmäßig über EPDs, die von Dritten gemäß ISO 14025 Typ III EPDs verifiziert wurden.
Die Extrameile gehen - vorausdenken und vorausgehen
Ein Pionier ist jemand, der den Weg weist und etwas Neues schafft. Voraussetzung für die Vorreiterrolle ist, dass die Grundlagen bereits geschaffen sind. Unternehmen, die Vorschriften und Normen erst aus der Not heraus in ihren Betrieb übernehmen, werden auch in der Entwicklung der Branche als Mitläufer gelten.
Wir in der Bauindustrie müssen innovativ sein und Lösungen schaffen, die gut für die Menschen, wirtschaftlich und umweltfreundlich sind. Wir müssen Produkte und Lösungen anbieten, die die Nachhaltigkeit von Gebäuden während ihres gesamten Lebenszyklus deutlich verbessern. Indem wir unseren Kunden Produkte anbieten, die aus recycelten Rohstoffen hergestellt werden und weniger CO2-Emissionen verursachen, können selbst ehrgeizige Umweltziele schneller als erwartet erreicht werden.
Wir laden Sie ein, in unserem nächsten Artikel mehr über die Bausteine für Nachhaltigkeit zu erfahren!