Fertigteile für Logistikhalle des GVZ Ingolstadt
Mit Peikko Stützenanschlüssen wirtschaftlich und schnell gebaut
Die LGI, eine Gesellschaft, an der die Stadt Ingolstadt und die Audi AG zu gleichen Teilen beteiligt sind, baut derzeit eine neue Logistikhalle mit gigantischen Ausmaßen und beauftragte die pbb Planung + Projektsteuerung GmbH aus Ingolstadt mit der Konzeption, Generalplanung und Projektsteuerung. Das Besondere daran: Dank der Verwendung von Betonfertigteilen in Verbindung mit Peikko Stützenanschlüssen war es dem ausführenden Unternehmen möglich, die 70.000 m² große, zweigeschossige Halle in nur neun Monaten zu errichten.
Individualität ist Trumpf – auch in der Automobilindustrie. Wer ein hochwertiges Fahrzeug ordert, erwartet, dass dieses auf seine Bedürfnisse maßgeschneidert ist. Für die Automobilbranche bedeutet dies, dass der Hersteller nicht nur das richtige Bauteil zur rechten Zeit am richtigen Ort haben muss, es geht zudem darum, die richtige Variante dieses Bauteils bereitzuhalten. Eine Aufgabe, die immer größere Anforderungen an Lager und Logistik stellt und die Audi mit Bravour löst. Um dies auch zukünftig zu gewährleisten, vertraut der Automobilhersteller auf die LGI (Logistikzentrum im Güterverkehrszentrum Ingolstadt Betreibergesellschaft mbH), die derzeit das Areal um die Halle T in südlicher Richtung ergänzt.
Gekonnt geplant und organisiert
Diese Halle entsteht auf einer Fläche von 66.000 m² und bietet als erstes Objekt im GVZ zwei Geschosse mit insgesamt rund 70.000 m², dazu kommen 110 Stellplätze für Lkw und Pkw. Rund 900 Mitarbeiter haben im neuen Gebäude ihren Arbeitsplatz und gewährleisten im Dreischichtbetrieb den kontinuierlichen Warenumschlag. Geplant wurde die Halle T von der pbb Planung + Projektsteuerung GmbH. Diese hat bereits mehrere Objekte ähnlicher Art konzipiert und bringt die entsprechende Fachkompetenz mit. Ihr Ziel war es, die Halle möglichst schnell fertigzustellen, um sie frühzeitig für den Betrieb freizugeben. Hierfür ist der Montagebau prädestiniert. Die Planer entschieden sich für einen Skelettbau, der durch mehrere Brandschutzwände und die Schächte von drei imposanten Lkw-Aufzügen ausgesteift wird. Die tragenden Elemente wurden im Fertigteilwerk erstellt und auf der Baustelle miteinander verbunden. Aufgrund der großen Spannweiten und der enormen Belastungen wurden teilweise Stützenabmessungen bis 100/90 cm erforderlich. Um diese effizient in der Gründungskonstruktion einzuspannen, entschied sich die pbb Planung + Projektsteuerung GmbH für die Stützenschuhe und Ankerbolzen von Peikko in Waldeck.
Peikko Stützenanschlüsse
Dieses Verankerungssystem besteht aus Stützenschuhen und Ankerbolzen und dient dazu, eine biegesteife Verbindung zwischen Fertigteilstütz und Gründung zu schaffen. Die Stütze wird auf der Baustelle auf die richtige Höhe nivelliert und in die korrekte vertikale Position gebracht. Ein großer Vorteil des Systems ist, dass die verschraubten Stützen keine Abstützung benötigen und die auftretenden Lasten durch Stützenschuhe und Ankerbolzen vollständig in das Fundament übertragen werden. Peikko Stützenanschlüsse dienen nicht nur dazu, Stützen sicher in der Gründung einzuspannen, mit ihnen lassen sich auch zwei oder mehr übereinander angeordnete Stützenelemente kraftschlüssig miteinander verbinden. So kann ihre Länge und ihr Gewicht auf ein transportfähiges Maß reduziert und gleichzeitig alle Anforderungen der Architektur erfüllt werden. Hergestellt und montiert wurden die Stützen der Halle T durch die Unternehmensgruppe Klebl GmbH aus Neumarkt. Sie hat sich unter anderem auf den Bau von Gewerbeobjekten spezialisiert. In Ingolstadt war es ihre Aufgabe, innerhalb kürzester Zeit die Vorfertigung der Elemente zu planen und durchzuführen, sowie die Montage vor Ort und weitere Rohbaumaßnahmen der Halle T zu koordinieren und zu realisieren. Eine Herausforderung, der das Unternehmen trotz des knappen Zeitplanes hervorragend gerecht wurde.
In fünf Monaten zum Richtfest
Sechs eigene Fertigteilwerke, qualifizierte Mitarbeiter und viel Erfahrung im Umgang mit Produkten von Peikko kamen der Klebl GmbH bei der Umsetzung der kurzen Bauzeit zugute. Dipl.-Ing. Günter Horndasch, Projektleiter des Unternehmens, sagt zu diesem Thema: „Wir kennen die Lösungen von Peikko schon lange und arbeiten immer wieder damit. Sie sind durchdacht und lassen sich effizient anwenden. Unsere Teams im Fertigteilwerk und auf der Baustelle kommen gut damit zurecht.“ Die Stützenschuhe wurden von den Mitarbeitern des Fertigteilwerks vor der Betonage im Bewehrungskorb der Stützen eingebaut und mit der vorhandenen Stützenbewehrung verbunden. Über die Fußplatte mit den separaten Aussparungsboxen wird der Stützenschuh an der Schalung fixiert. Auf der Baustelle werden die Ankerbolzen mit Hilfe von Einbauschablonen maßgerecht im Fundament eingebaut. Sobald dieses ausgehärtet ist, wird die Fertigteilstütze auf die Bolzen gesetzt und mithilfe von Unterlegscheiben und Muttern ausgerichtet und kraftschlüssig verschraubt. Die Fuge zwischen dem Stützenfuß und der Gründung wird mit Vergussbeton verfüllt, um das äußerst stabile Stützenanschlusssystem fertigzustellen. So konnten die Mitarbeiter der Klebl GmbH die engen Zeitvorgaben gut einhalten, so dass bereits am 11. Juni 2013 Richtfest gefeiert werden konnte. Nur drei Monate später, im September 2013, fand der erste Teilbezug der Halle statt. Die vollständige Fertigstellung des Logistikgebäudes erfolgte im Dezember 2013.
Text: Dipl.-Ing. Claudia El Ahwany